Mittwoch, 16. März 2016

Sieben Werke der Barmherzigkeit



Sieben Werke der Barmherzigkeit 

Du gehörst dazu Wir Menschen wollen dazu gehören. Wir gehören zur Familie, zur Gemeinschaft, zum Dorf, zum Betrieb, zur Heimat. Draußen ist es kalt und einsam, unbarmherzig. Darum brauchen gerade Außenseiter das wärmende Wort: Du gehörst zu uns!
Ich höre dir zu Wir bräuchten weniger friends und mehr echte Freunde, weniger Netzwerke und dafür Beziehungen, die Zeit haben zu reifen, weniger small talk und mehr Gespräche, die die Seele berühren. Das alles beginnt mit einem einfachen: Ich höre dir zu!
Ich rede gut über dich Ich bin gar nicht immer deiner Meinung. Manchmal muss ich dir auch widersprechen. Aber ich achte und schätze dich. Ich bin dir wohl gesonnen. Im Lateinischen heißt über jemand gut reden (bene dicere) eigentlich so viel wie: Ich segne dich!
Ich gehe ein Stück mit dir Auch Ratschläge können Schläge sein. Manchmal brauchen wir weniger Worte als einen Menschen an unserer Seite, auch wenn er selber ratlos ist. Bis wir wieder selbst den Tritt finden, brauchen wir jemand, der sagt: Ich gehe ein Stück mit dir!
Ich teile mit dir Durch Teilen machen wir die Welt wieder wärmer. Nicht nur der Staat ist zuständig, wenn die Lebenschancen ungerecht verteilt sind. Diese Verteilung können wir ändern, wenn wir dem, der es braucht sagen: Ich teile mit dir!
Ich besuche dich Manche Menschen warten. Auf Bahnhöfen und Parkbänken, in Gefängnissen oder auf Abstellgleisen, in einsamen Wohnungen oder anonymen Großraumbüros. Sie warten und frieren innerlich. Sie warten bis jemand sagt: Ich besuche dich!
Ich bete für dich Manchmal bin ich selber zu schwach, zu müde, zu wenig zuversichtlich. Manchmal vergessen wir, dass es noch einen ganz anderen gibt, der mit uns barmherzig ist. Genau dann würde es nämlich reichen zu sagen: Ich bete für dich!

Dr. Markus Hofer, Fachstelle Glaubensästhetik, 6800 Feldkirch 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen